Neubau Kindergarten und Erweiterung Schulstandort Weite

10.06.2024

Am 9. Juni haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Wartau dem Neubau des Kindergartens und der Erweiterung des Schulstandorts Weite mit 934 zu 292 Stimmen zugestimmt. Der Neu- und Erweiterungsbau wurde notwendig, da der Kindergarten in Fontnas stark sanierungsbedürftig ist und im altehrwürdigen Schulhaus in Weite Schulraum fehlt. Dies auf Grund der langsam aber stetig steigenden Einwohnerzahlen.

Neben der Deckung des Raumbedarfs ist ein wesentliches Ziel die Schaffung eines Aussenraums mit hoher Aufenthaltsqualität für die Nutzer der Schule von Weite.

Garten und Haus
Zentrales Motiv für den ganzheitlichen Entwurf ist der für Weite typische Garten. Es entsteht ein öffentlicher Garten, der die Beziehung zur Natur stärkt. Richtung Kantonsstrasse verbessert eine deutliche Abgrenzung durch eine Pergola die Aufenthaltsqualität auf dem Pausenplatz um die grosse Linde. Die neuen Schulräume werden im Neubau, einem länglichen Baukörper auf zwei Geschossen entlang der südlichen Parzellengrenze angeordnet. Das historische Schulhaus bleibt der Hauptbau und die Adresse der Schule an der Kreuzung. Der Neubau ordnet sich diesem in Höhe und Materialität unter.

Einfacher Holzbau
Das Tragwerk des Neubaus besteht aus Holz. Ohne Unterkellerung wird lediglich die Bodenplatte in Recycling- beton erstellt. Die zwei Geschosse werden als möglichst einfache, additive, sich oft wiederholende Struktur aus Stützen und Unterzügen erstellt. Einfache Bauteile des Konstruktionsvollholzes können aus dem Wald der Ortsgemeinde bezogen werden.

Flexible Lernformen
Im Obergeschoss tragen lediglich die Aussenwände und der Kern. Damit ist die Stellung der Wände und die Ausbildung der Öffnungen langfristig flexibel. Eine gute

Raumakustik ist der entscheidende Faktor bei offenen Lernkonzepten. Deshalb werden alle Decken schallabsorbierend ausgebildet. So kann langfristig auf sich wandelnde Unterrichtsformen in der Primarschule reagiert werden. Die Kindergärten im EG bestehen aus grosszügigen, mittels breiter Schiebetüren verbundener Räume. Auch die Garderobe und der Arbeitsraum können vollwertig mitgenutzt werden.

Low-Tech-Konzept
Das Haustechnikkonzept sieht einen niedrigen Installations- und Unterhaltsgrad vor. Alle Unterrichtsräume werden natürlich be- und entlüftet. Die geringe Gebäudetiefe ermöglicht eine gute Querlüftung und eine effiziente Nachtauskühlung im Sommer. Es gibt möglichst wenige für die Überhitzung problematische Ost-und Westfensterflächen. Stattdessen werden die Klassen mit möglichst viel indirektem gleichmässigem Nordlicht versorgt. Entscheidend für ein angenehmes Raumklima ist die eingebrachte Masse über die Böden und Trennwände. Diese sorgen zusätzlich für einen guten Feuchtigkeitsausgleich. Zur Wärmeversorgung ist eine Grundwasserwärmepumpe angedacht. So kann über die Fussbodenheizung geheizt und gekühlt werden. Die grosse PV-Anlage in Richtung Süden produziert mehr Energie als verbraucht wird.

Falls es zu keinen unvorhergesehenen Verzögerungen kommt, kann im Herbst 2025 mit den Bauarbeiten begonnen und das Objekt per Ende 2026 bezogen werden.